Arzneimittelherstellung
Die Apotheke des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch hat in ihrer über 50-jährigen Geschichte immer Arzneimittel in größerer Zahl hergestellt.
Während in den Notzeiten nach dem Kriege die Notwendigkeit bestand, Arzneimittel selbst herzustellen, um einen Krankenhaus-Betrieb überhaupt aufrechterhalten zu können, wurde die Eigenherstellung in der Folge vorwiegend aus Gründen der Kostenersparnis betrieben. Besonders interessant war die Herstellung von Infusions- und Injektionslösungen. Die Jahresproduktion belief sich auf über 80.000 Flaschen.
Heute stellt die Apotheke des Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch vorwiegend solche Arzneimittel her, die z. B. wegen ihrer kurzen Haltbarkeit oder zu geringem Bedarf von der pharmazeutischen Industrie nicht angeboten werden.
Die Herstellung von Arzneimitteln erfolgt entweder in Form einer patientenindividuellen Einzelrezeptur oder als Vorratscharge. Die Herstellung von Arzneimitteln in der Krankenhaus-Apotheke erfolgt grundsätzlich unter den gleichen Bedingungen und mit den gleichen Qualitätsansprüchen wie in der Industrie. Das bedeutet, dass alle eingesetzten Rohstoffe auf Identität und Reinheit geprüft werden bzw. zertifiziert sind.
Für jedes Produkt existiert eine Herstellungsanweisung und jeder verwendete Wirk- und Hilfsstoff sowie alle wesentlichen Herstellungsschritte werden dokumentiert. Das Endprodukt wird einer Qualitätskontrolle unterzogen und darf erst nach Freigabe durch einen Apotheker abgegeben werden.
Die größte Bedeutung hat heute die patientenindividuelle Herstellung steriler Arzneimittel zur Injektion oder Infusion.