Inverse Schultergelenks-Totalendoprothese
Wenn neben einem Verschleiß des Gelenkes auch ein irreparabler Sehnenschaden vorliegt, so kann durch den Einsatz einer sogenannten inversen Schultergelenk-Totalendoprothese eine deutliche Verbesserung der Schmerzsituation und der Funktion erreicht werden.
Das Prinzip der inversen Schultergelenk-Totalendoprothese kommt auch infrage, wenn bei älteren Patienten ein komplizierter Oberarmkopfbruch vorliegt.
Bei diesem Gelenkersatz wird auf der Seite der Gelenkpfanne eine Halbkugel befestigt und auf der Seite des Oberarmkopfes ein Stiel mit einer Pfanne eingesetzt. Die Gelenkpartner werden quasi umgekehrt (invers).
Durch dieses Prinzip wird erreicht, dass zum einen die verschlissenen Gelenkpartner ersetzt werden und zum anderen, dass die Funktion der geschädigten Sehnen durch den Hebelarm des äußeren Schultermuskels (Delta-Muskel) kompensiert wird.
Somit kann in vielen Fällen nach der Operation der Arm mit einer deutlichen Kraftzunahme wieder oberhalb des Schulterniveaus bewegt werden.
Das Material des Gelenkersatzes ist auch hier in Regel eine chirurgische Stahllegierung. Im Fall einer Nickelallergie werden Implantate mit einer Titan-Legierung oder –beschichtung verwendet.
Nach dem Eingriff erhalten die Patienten eine Armtrageschlinge, aus der heraus die bereits ab dem ersten Tag selbständig üben können. Außerdem wird direkt mit einer krankengymnastischen Übungsbehandlung und Lymphdrainage begonnen.
Individuell kann durch unseren Sozialdienst eine ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahme für den Zeitraum nach dem Krankenhausaufenthalt organisiert werden.