Morbus Pertes
Beim Morbus Pertes handelt es sich um eine Unterbrechung der Blutzufuhr zur Femurkopf-Epiphyse, hierdurch kommt es zu einer Entwicklungsstörung im Bereich des Hüftkopfes. Der Grund hierfür ist noch nicht bekannt, sie tritt im Alter von 2 bis 12 Jahren auf und betrifft Jungen viermal häufiger als Mädchen. Oft sind beide Hüften betroffen. Hierbei läuft die Erkrankung aber nicht zeitgleich ab, sondern in der Regel mit einer Verzögerung von einem Jahr.
Es bestehen leichte Schmerzen an der Vorderseite des Oberschenkels, die Schmerzen können akut einsetzen oder auch schleichend beginnen. Auffallend ist eine Einschränkung der Beweglichkeit der rechten Hüfte.
Die Diagnose erfolgt durch eine Untersuchung, ein Röntgenbild und ggf. eine MRT-Untersuchung.
Die Therapie orientiert sich an dem Stadium. Die Erkrankung verläuft immer in typischen vier Stadien ab und kann insgesamt bis zu vier Jahre andauern. Im jungen Alter unter sechs Jahren und mit einer gering bis mittelgradig ausgeprägten Erkrankungsintensität stehen konservative Behandlungsmaßnahmen, insbesondere Krankengymnastik und Vermeidung von Sprungsportarten an. Ist das erkrankte Kind über sechs Jahre und die Erkrankung schon weit fortgeschritten, bedarf es der operativen Einstellung des Hüftkopfes in die Pfanne. Liegt zeitgleich eine Hüftdysplasie vor, so sollte auch die Pfanne etwas geschwenkt werden, so dass eine bessere Überdachung des Hüftkopfes vorliegt. Anschließend erfolgt die Fixierung der Knochenschnitte mit einer Platte.
Sechs Wochen nach der Operation darf das Bein nur vorsichtig mit Sohlenkontakt belastet werden. Der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel 5 bis 6 Tage nach einer Operation. Ganz wichtig ist, dass die Durchführung der Operation an dem zeitlichen Ablauf der Erkrankung keinen Anteil hat, sie dient dem besseren Ausheilungsergebnis. Sobald die Erkrankung im Röntgenbild in das Reparaturstadium übergeht, und sich der Hüftkopf langsam wieder aufbaut, dürfen die Kinder in aller Regel wieder normal belasten und auch sportliche Betätigungen durchführen.