Kniescheibe

Kniescheibe

Zur Stabilisierung der instabilen Kniescheibe (Patella) stehen mehrere Operationstechniken zur Verfügung. Nicht jeder Patient muss hier mit der größten und aufwendigsten Operation versorgt werden. Neue Studien zeigen zudem die genauen Ursachen der Instabilität (Luxation) auf, so dass wir nach den entsprechenden Untersuchungen die Operation individuell planen können.
Zum Einsatz kommen rein arthroskopische Verfahren zur Raffung des medialen Halteapparates der Kniescheibe, Versetzungen der Kniescheibensehnen-Aufhängung, Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Bandes (MPFL) und Korrekturen der Drehstellung des Schenkelhalsknochens durch einen Knochenschnitt. Diese Operationsverfahren sind notwendig, wenn die Kniescheibe entweder aufgrund eines Unfalls oder aber aufgrund einer Fehlanlage dauerhaft immer wieder aus dem Gleitlager herausspringt. Entsprechend des Alters des Patienten wird hier ein individuelles Therapiekonzept erstellt, bei noch offenen Wachstumsfugen können lediglich Stabilisierungsoperationen an den Weichteilen durchgeführt werden.
Unbedingt mit begutachtet werden muss das Gleitlager der Kniescheibe, normalerweise ist dies wie ein V ausgebildet und es besteht eine knorpelig gedeckte Rinne. Ist das Gleitlager gerade oder aber sogar nach oben gebogen ausgebildet, bedarf es der sogenannten Trochlea-Plastik. Hierbei wird mit einem Meißel die Knorpelschicht vorsichtig abgehoben, in den Knochen wird eine Rinne entsprechend der Gleitbahn der Kniescheibe eingefräst, anschließend wird der Knorpelüberzug wieder in die Rinne eingepasst und mit speziellen Fäden gesichert und fixiert.
Der stationäre Aufenthalt dauert zwischen 4 bis 7 Tagen, eine Belastbarkeit des operierten Beines nach der Operation ist in aller Regel sofort möglich. In Einzelfällen oder nach einem Knochenschnitt  wird die Beweglichkeit des Kniegelenkes durch eine Orthese für bis zu 6 Wochen begrenzt und es muss eine Teilbelastung durchgeführt werden.