Osteochondrosis dissecans
Bei der Osteochondrosis dissecans handelt es sich um eine Durchblutungsstörung eines Knochenareals direkt unterhalb der Knorpeloberfläche. Die Erkrankung tritt am häufigsten an der Innenseite des Kniegelenkes am Oberschenkel auf. Sie verläuft stadienhaft, zunächst entsteht eine Flüssigkeitsaufnahme im Knochen mit einer kleinen Nekrosezone, im weiteren Verlauf grenzt sich diese Zone vom umgebenden Knochen mit einer Grenzschicht ab. Anschließend entstehen im Zuge weiterer Belastung Knorpeleinrisse, die dann eindringende Gelenkflüssigkeit verursacht möglicherweise das Ausbleiben der Heilung und es löst sich letztendlich dann unbehandelt das Dissekat ab und imponiert dann als freier Gelenkkörper. Die Erkrankung kann schon im Jugendalter auftreten, Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Die Behandlung besteht zunächst in einer Entlastung der unteren Extremität sowie ggf. mit Ibandronat-Infusionen, sobald sich eine Grenzschicht zum gesunden Knochen entwickelt hat, bedarf es allerdings einer operativen Therapie. Hierfür würde man im ersten Stadium die Grenzschicht von hinten anbohren, um wieder einen Kontakt zum belebten Knochen herzustellen. Wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist und das Dissekat droht sich abzulösen, erfolgt die Verschraubung des Dissekats mit selbstauflösenden Schrauben, wenn auch dies nicht mehr funktioniert und bereits ein freier Gelenkkörper vorliegt, muss oft die Knochenfläche mit einem Beckenkammdübel ersetzt werden, anschließend erfolgt dann die Knorpelregeneration mittels Knorpelzelltransplantation. Die Anbohrung des Defektes erfolgt im Rahmen einer Arthroskopie ambulant, die Verschraubung des Gelenkkörpers erfolgt ebenfalls im Rahmen einer minimal-invasiven Operation, allerdings stationär, die größere Operation mit Ersatz des Knochenlagers und der Knorpelzelltransplantation erfolgt zweistufig ebenfalls stationär.